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Bienen der C5.JPG

Zucht

Die Buckfastbiene wird seit 1925 gezüchtet und feiert daher schon bald ihr 100-Jähriges Jubiläum.


Seit Bruder Adam, der Urzüchter der Buckfastbiene 1925 seine Belegstelle Sherberton im Dartmoor, Süd-Devon, England errichtete, wurden Buckfastköniginnen kontrolliert mit Buckfastdrohnen gepaart, der Buckfaststamm erhält sich seither in erbfester, reiner Form bis heute!


Die Belegstelle Sherberton ist zwar nicht mehr in Betrieb, dafür aber zahlreiche andere Insel- und Gebirgsbelegstellen, sowie eine Unmenge an Besamungsstellen weltweit. Die Zucht unserer geliebten Biene erstreckt sich nun auf ein internationales Niveau. Zu den bereits etablierten Zuchtzielen wie Fruchtbarkeit, Honigertrag, Schwarmträgheit , Krankheitsfestigkeit, Langlebigkeit, Flugkraft, Frühjahrsentwicklung, Sparsamkeit, Bautrieb, Sanftmut, Ruhe und Wabenstetigkeit, Putztreib, Verwendung von Propolis und zu guter Letzt Wirrbau kommt nun auch die Varroatoleranz bzw. –resistenz hinzu.


Die ZüchterInnen der Buckfastbiene sind in ihrer Arbeit darauf bedacht, die genannten Eigenschaften zu erhalten bzw. zu intensivieren. Wie funktioniert das?


Reinzucht

Buckfastköniginnen werden kontrolliert mit Buckfastdrohnen gepaart. Dabei werden unterschiedliche Buckfastlinien herangezogen, um eine Inzuchtdepression zu vermeiden. Die Linien entstehen aus verschiedensten Importen bzw. stammen noch vom Urzüchter Bruder Adam. Eine neue, erbstabile Linie entsteht aus der sogenannten Kombinationszucht, der eine Erstkreuzung vorangeht.


Kreuzungszucht

Die Vorteile der Reinzucht entfalten sich erst bei einer richtig geführten Kreuzugszucht. Hier erhält man unter Berücksichtigung der Vererbungsregeln und aufgrund des Heterosiseffekts maximale Leistungssteigerungen.


Es erfolgt eine Erstkreuzung zwischen einer Importkönigin mit Buckfastdrohnen. Woher diese Importkönigin kommt, sei jedem Züchter und jeder Züchterin selbst überlassen, zumeist sind es geografische Rassen aus dem Verbreitungsgebiet der Westlichen Honigbiene.


Derartige Kreuzungen finden nur sehr selten statt und ihre Erfolge lassen sich dauerhaft nur mittels einer gut geführten Kombinationszucht erhalten.


Kombinationszucht

Nach der erfolgten Erstkreuzung und einer entsprechenden Selektion der daraus entstandenen Individuen führt der züchterische Weg weiter zur Kombinationszucht.


Die beste Importkönigin, begattet mit Buckfastdrohnen, dient als Zuchtmutter für die zweite Generation. Für die folgenden Ausführungen verwenden wir für „Importkönigin“ das Kürzel „Imp“ und für „Buckfastdrohnen“ das Kürzel „B“. Für „gepaart mit“ setzen wir ein „X“.


Das beste Volk der ImpXB wird zum Umlarven herangezgen und die daraus entstehenden Jungköniginnen wieder mit B angepaart. Eine neue Schwesterngruppe (ImpXB)XB entsteht. Unter kontinuierlicher Selektion wird damit von jeder Etappe die beste Königin oder Königinnen ausgewählt und deren Nachzuchtköniginnen weiter mit Buckfastdrohnen angepaart. Nach vier Anpaarungen beispielsweise würde der primitive Stammbaum unseres Volkes so aussehen:


(((ImpXB)XB)XB)XB


Mit jeder weiteren B-Anpaarung sinkt der prozentuelle Anteil an „Importblut“ natürlich bis er irgendwann verschwindend gering ist und sich 0 annähert. Die neuen Eigenschaften jedoch haben sich auf die nun entstandene neue Linie übertragen und wir erhalten eine erbstabile Buckfastlinie mit den Eigenschaften des importierten Bienenstammes in Kombination mit den anderen guten Eigenschaften unserer erbstabilen Buckfastlinien.


So ist es möglich, neue Eigenschaftsverbindungen zu erstellen und diese erbastabil und dauerhaft im Buckfaststamm zu erhalten. Dieser dynamische Zuchtweg ist in der Bienenzüchtung einzigartig und erklärt, warum die Buckfastbine in so vielen Eigenschaften anderen Bienenrassen und Stämmen überlegen ist.


Für den gewöhnlichen Buckfasthalter bzw. Buckfasthalterin kommt jedoch nur die Reinzucht über Belegstelen und gegeben Falls Zufallskreuzungen über Standbegattung in Betracht. Auch hier wird die Buckfastbiene sehr befriedigende Ergebnisse liefern. Hobby- und Berufsimker weltweit stellen dies jede Bienensaison erneut unter Beweis.

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